Erwachsene
Kinder sind oft mit Situationen konfrontiert, die sie belasten oder ihnen vielleicht sogar Angst machen. Oft geben sie sich selbst die Schuld an ihrer Lage oder versuchen, irgendwie zu helfen. Das kann schnell zu einer Überforderung führen. Daher ist es wichtig, dass sie in ihrem Umfeld Bezugspersonen haben, denen sie vertrauen und an die sie sich wenden können. Dies sollte man Kindern immer wieder sagen: «Wenn du Sorgen hast oder dir etwas Angst macht, kannst du mit mir darüber reden – egal über was.»
Oft fällt es Kindern schwer, das Erlebte in Worte zu fassen. Wenn sie plötzlich Fragen stellen, die unerwartet sind oder sich das Verhalten ändert, sie etwa ungewohnt aggressiv oder traurig wirken, sollten Sie nachfragen. Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig. Wenn Kinder dann erzählen, sollte man sich Zeit nehmen und das Gesagte ernst nehmen. Schon nur über die Erfahrungen und Gefühle zu sprechen, kann helfen. Zudem können Erwachsene mit Rat zur Seite stehen. Grundsätzlich ist es natürlich super, wenn Kinder helfen wollen, es sollten aber auch die Grenzen aufgezeigt werden. Kinder können nicht die Verantwortung für solche Situationen tragen. Daher macht es Sinn, wenn sich die Eltern einschalten und Unterstützung bieten. Allerdings sollte dies in Absprache mit den Kindern stattfinden.
Manche Situationen sind auch für Erwachsene schwer einzuordnen. Es gibt diverse Möglichkeiten, sich anonym, vertraulich und kostenlos beraten zu lassen – meist auch per Telefon.
In der Schweiz sind die Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste, die Erziehungsberatung, die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden oder der Schulpsychologische Dienst mögliche Anlaufstellen – in dringenden Fällen auch die Telefonberatungen 143 (Dargebotene Hand) oder 147 (Pro Juventute). Natürlich kann man sich auch an die Klassenlehrperson, die Schulleitung oder die Schulsozialarbeit wenden. Allerdings ist dann die Anonymität nicht gewährleistet.
In Deutschland gibt es Beratungsmöglichkeiten bei Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten/innen, Familien- und Erziehungsberatungsstellen, Schulsozialarbeiter/innen, den Schulpsychologischen Diensten, Nummer gegen Kummer (nummergegenkummer.de), beim Kinder- und Jugendtelefon (Tel. 116111), den Jugendämtern der Städte/Landkreise oder dem Elterntelefon (0800-1110550).
Das Wichtigste ist, Kinder in solchen Situationen nicht alleine zu lassen. Danke, dass Sie dazu beitragen!